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Resilienz im Coaching

November 17, 20252 min read

Ich motiviere zu Methoden, die ich auch selbst lernen muss.

Resilienz im Coaching – zwischen Haltung, Erschöpfung und Widerstand

Es ist kein Zufall, dass viele von uns im Coaching genau das begleiten, was sie selbst herausfordert. Wir halten Räume für andere – aber was, wenn der eigene kippt?

Achtsamkeit. Selbstfürsorge. Grenzen setzen. Drei Begriffe, die fast schon wie Mantren durch Keynotes und Podcasts geistern. Und dann kommt dieses Lächeln. „Achtsamkeit? Ja, ja. Damit lässt sich halt schlecht Geld verdienen.“

Stimmt. Wenn man sie als Wohlfühltrend betrachtet. Falsch. Wenn man begreift, dass echte Selbstfürsorge die Grundlage von Resilienz ist. Und Resilienz die Basis für alles – besonders in aufgewühlten Zeiten wie diesen.

Ich bin Coachin. Und ja, ich bin müde. Müde von patriarchalen Machtspielen. Von Gier. Von politischen Zumutungen, die sich anfühlen wie Rückschritte ins letzte Jahrhundert. Und manchmal bin ich müde von dieser immer gleichen Empörungsschleife, die laut ist, aber so selten tief.

In diesem Lärm wird Achtsamkeit zur Rebellion. Nicht als Rückzug, sondern als Entscheidung: für Bewusstsein, für Klarheit, für eine Form von Integrität, die nicht laut, aber standfest ist.

Ich bin keine erleuchtete Zen-Lehrerin. Ich bin Mutter, Großmutter, Coachin. Ich schreibe am Sonntagabend noch Impulse, obwohl ich erschöpft bin. Ich sage Ja, wenn ich längst Nein meine. Ich trage mit – obwohl ich selbst getragen werden müsste. Und ich halte inne. Nicht immer, aber immer öfter. Weil ich verstanden habe: Wenn ich falle, fällt auch mein Raum für andere.

✨ Was hilft? Vivian Dittmar erinnert uns an emotionale Kompetenz – sie beginnt mit dem Annehmen unserer Gefühle. Noni Höfner würde trocken sagen: „Frag dich morgens nicht, was du leisten musst. Sondern, was du brauchst.“

Und ich? Ich lerne: Dass mein Atem ein Nein sein darf. Dass meine Grenzen Schutzräume sind. Dass Selbstfürsorge kein Luxus ist, sondern Überleben – auch ökonomisch. Denn ausgebrannt verdient niemand mehr irgendwas.

Deshalb spreche ich nicht von Achtsamkeit, wenn sie belächelt wird. Ich spreche von Kraft. Von Klarheit. Von Würde. Denn in vielen indigenen Kulturen braucht es kein Wort für das, was wir mühsam erklären – weil es selbstverständlich ist: Du achtest dich, weil du bist. Punkt.

Reflexionsfragen für dich (und für mich): Was in deinem Leben ist laut – aber leer? Wo reagierst du, statt zu entscheiden? Was brauchst du wirklich – jenseits der To-do-Listen?

Ich bin nicht unermüdlich. Aber ich bin wach. Und manchmal ist genau das mein größter Beitrag – für mich. Für andere. Für das, was Menschsein wirklich ausmacht.


In Liebe,

Mo

Angela Mohaupt |- Coachin & psychologische Beraterin
Begleitung mit Haltung – für Wandel, Verbindung & innere Klarheit

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