
Frieden ist der Weg ...
Frieden ist der Weg - auch wenn Worte weh tun
Es gibt Momente, da erwischen uns Worte nicht direkt – sondern wie ein Echo, das über Umwege in unser Ohr gelangt.
Neulich war so ein Moment. Ich erfuhr, dass jemand - in meiner Abwesenheit - über mich gesagt hatte:
„Am liebsten würde ich ihr an die Gurgel gehen und den Hals umdrehen.“
Klingt nach einem Satz aus einem schlechten Krimi, oder?
Nur dass er nicht in einem Film fiel, sondern in einem ganz realen Raum, voller anwesender Menschen.
Und das Entsetzen … blieb im Schweigen hängen.
Erst einmal: Wut runterkochen
Als ich davon hörte, kochte in mir kurz das altbekannte Feuer hoch:
Wut. Empörung. Abwehr.
Dieses innere: „Wie kann man nur?!“
Und ja, das hätte ich auch sofort rausfeuern können - mit Pauken, Trompeten und vermutlich noch ein paar Trommeln dazu. Doch dann hörte ich meine eigene innere Stimme (die inzwischen eine Mischung aus Rosenberg, Dittmar und meiner Tante ist):„Atme erst mal. Koch dir einen Tee. Nichts Gutes entsteht, wenn du selbst im Sturm antwortest.“
Also habe ich - anstatt die Wut in den Raum zu schmettern - sie erst einmal gekocht. Langsam. Runtergekocht.
Gefühle, Erinnerungen, Werte
Ich erinnerte mich: Gewaltfreie Kommunikation heißt nicht, brav zu schlucken.
Es heißt, Gefühle ernst zu nehmen - und Bedürfnisse dahinter zu entdecken.
Hinter meiner Wut steckten Bedürfnisse nach Respekt.
Nach Sicherheit.
Nach Gesehenwerden.
Nach einem Miteinander, das auch bei Meinungsverschiedenheiten menschlich bleibt.
Und ich erinnerte mich an meine Werte:
Ich will keine Gewalt mehr verbalisieren.
Nicht in Bildern. Nicht in Witzen. Nicht in rhetorischen Kurzschlüssen.
Denn ich weiß: Worte prägen.
Sie sind wie Samen, die entweder Dornen oder Blumen wachsen lassen.
Wer will ich sein?
Am Ende führte mich all das zu einer simplen, aber entscheidenden Frage:Wer will ich sein?
Will ich die sein, die mit gleicher Schärfe zurückschneidet?
Will ich die sein, die im Kreis der Gewalt ihre Runde dreht?
Oder will ich die sein, die mutig innehält - und einen anderen Ton wählt?
Meine Antwort ist klar:Frieden ist der Weg.Nicht der bequeme, nicht der stille. Sondern der bewusste, manchmal anstrengende Weg. Der Weg, der Haltung braucht.
Mein Satz
Und so entstand - nach Nachdenken, Reden mit anderen, Reflektieren - mein Satz, der mir Frieden schenkt:
„Ich drehe lieber Gedanken um als Hälse - das hält uns lebendig und macht am Ende mehr Sinn.“
Ein Satz, der nicht klein macht.
Ein Satz, der nicht hinwegschaut.
Sondern ein Satz, der zeigt: Ich nehme wahr, ich beziehe Haltung - und ich bleibe auf meinem Weg.
Ein bisschen Humor darf bleiben
Ja, ich musste sogar lachen.
Weil es doch absurd ist: da will jemand mir symbolisch den Hals umdrehen -
und ich finde darin meinen eigenen inneren Frieden.
Das ist die Selbstironie des Lebens:
Manchmal kommt die Klarheit nicht in goldenen Worten,
sondern im Lärm der Unverschämtheit.
Und dann liegt es an uns, ob wir aus diesem Lärm eine Melodie machen.
Fazit
Frieden heißt für mich nicht: die Augen verschließen. Frieden heißt für mich: hinsehen, fühlen, Stellung beziehen - und bewusst entscheiden,wer ich sein will.
Und so bleibe ich dabei:Frieden ist nicht das Ziel. Frieden ist der Weg.
Angela Mohaupt |- Coachin & psychologische Beraterin
Begleitung mit Haltung – für Wandel, Verbindung & innere Klarheit
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